Dieses Review erschien ursprünglich im Juni 2013 am Tacticalforum.

Uni&Forma aka UfPro ist eine slowenische Firma mit europäischer Besetzung, die sich vor allem durch ihre Zusammenarbeit mit den slowenischen Exekutivkräften, dem Militär sowie zivilen Firmen wie Gamsbock hervorgetan hat. Bei den internationalen Messen haben sie voriges Jahr und auch heuer großes Interesse geerntet, da sie mit durchdachten Konzepten einige interessante Produkte auf den Markt gebracht haben.


Ich konnte das UfPro Team auf der IWA kennen lernen und wir haben uns lange über Gott und die Welt und natürlich auch Gear unterhalten. Die Zusammensetzung des Teams spricht Bände. Man findet hier „alte Hasen“, aber auch ganz junges Blut. Die Erfahrungen speisen sich einerseits aus der zivilen Welt, aber auch aus dem Militärsektor – ohne um den heißen Brei herumzureden kann ich euch sagen, dass auch das Know How von ehemaligen Soldaten aus dem SF Bereich in die Produkte einfließen.

Aber ich verliere mich in Details… kommen wir zur Jacke:

Geliefert wurde das gute Stück in einem schönen Stoffbeutel – so macht das Auspacken Spaß.

Die Jacke ist tadellos verarbeitet und bietet so viele Taschen, dass man im ersten Moment gar nicht weiß, wo man was versorgen soll.
Im Brustbereich sind zwei große Taschen, zwei weitere im Bauchbereich und jeweils zwei an den Ober- und Unterarmen. Eine weitere Tasche befindet sich im Gesäßbereich. Der ganze Look ist stromlinienförmig gehalten und nicht aufgeblasen wie ein herkömmlicher Smock. Ich würde an dieser Stelle so weit gehen und die Jacke als eine Mischung aus Smock und normaler Kampfbluse bezeichnen.

Die Kapuze ist angenehm groß, aber nicht so groß, dass ein Helm darunter passen würde.

Die Front ist mit einem fetten YKK Zipper zu verschließen, der seinerseits von einer Lasche bedeckt werden kann, die ihrerseits mit Velcro verschlossen wird.

Hier finden wir auch schon das erste nette Detail. Ein Teil des Reißverschlusses ist nicht bis zum Schluss vernäht und hat zusätzlich eine Gurtlasche. Somit kann man das eine Ende bequem (auch mit Handschuhen) greifen und den Reißverschluss ohne Probleme einfädeln.

Untere Fronttaschen:

Die unteren Fronttaschen sind per Zipper zu öffnen, haben auf der Innenseite zwei Schlaufen zum Festmachen von Kleinmaterial und zusätzlich noch zwei kleine Innentaschen, die von einer Deckklappe überdeckt werden, sodass

1) die diversen Dinge auch drin bleiben
2) man beim Hineingreifen nicht sofort in die Innentaschen fährt.

Nicht schlecht, in meinen Augen!

Die Taschen sind sehr körpernah, aber nicht klein. Hier ein Bild zum Größenvergleich. Ein Glock 19 15 Schuss Magazin geht anstandslos in die Innentaschen:

Oberarmtasche:

Da gibt es nicht viel zusagen: Oberarmtasche – außen Klett, Zugang per Reißverschluss und auf der Unterseite gibt es eine Öse. Dadurch bläst sie sich nicht so auf, Dreck und Wasser gehen raus, aber auch rein. Kein Pro ohne Contra. Dafür ist die Tasche sehr körpernah!

Unterarmtaschen:

Diese sind schon um einiges interessanter! Der Zugang ist sowohl von oben per kleinem Reißverschluss als auch von der Seite her möglich.

Innen befinden sich an der Oberseite zwei Schlaufen, durch die man Stifte oder sonstiges fädeln kann.

Brusttaschen:

Die Brusttaschen sind beidseitig zugänglich. Innenseitig findet man wieder zwei Taschen, diesmal jedoch ohne „Deckel“.

Als Größenvergleich habe ich mein Handy und eine Lampe in eine der Innentaschen gesteckt.

Hintere Tasche:

Diese hat einen Reißverschluss, der von links und rechts geöffnet werden kann und innenseitig zwei Paracordschlaufen zum Festmachen von Material. Diese Tasche ist eindeutig vom Smock Konzept inspiriert, aber bei weitem nicht so geräumig, wie es ein Smock ist.

Sonstige Verarbeitungsdetails:

Fangen wir mit den Kleinigkeiten an und steigern uns langsam….

An den Ärmeln kann man am Handgelenk die Weite einstellen.

Weiters kann die Jacke sowohl an der Taille, als auch am Saum per Shockcord enger gezogen werden. Die Cords sind per Cordlock fixierbar, haben an den Enden griffige Gummienden und können durch kleine Laschen versorgt werden, sodass die Schnüre nicht störend herum baumeln.

Das Interessante und in meiner Sicht Geniale ist, dass UfPro die Shockcords für die Unterseite bzw. den Saum links und rechts seitlich angebracht hat und man dadurch die Vorderseite und Hinterseite der Jacke separat festziehen kann. Deshalb sind am Bild auch zwei Schnüre zu sehen. Ich persönlich mag das sehr gerne, da die Jacke dadurch hinten körpernah bleibt und vorne gerade abfällt. Dies kenne ich nur von 1-2 Jacken und habe etwas vergleichbares nur selten in der Art gesehen.

Bei dem Cord um die Taille gibt es diese Schlaufe nicht, aber hier bleibt ja die Schnur auch im Inneren der Jacke und wird nicht benötigt.

Die Cordlocks sind alle per Minigurtband fixiert und bleiben wo sie bleiben sollen.

Kommen wir zur Kapuze. Diese ist auch auf zwei Arten einzustellen. Erstens vorderseitig, wie man es von Kapuzen gewohnt ist. Hier findet man wieder die fixierten Cordlocks und die Schlaufen zum Versorgen der Schnur:

Am Hinterkopf findet man eine zusätzliche Einstellmöglichkeit per Cordlock:

So liegt die Kapuze noch enger an und passt sich den Kopfbewegungen an.

Unter den Achseln findet man die mittlerweile zum Standard gewordenen Öffnungen für die die Regelung des Wärmehaushaltes. Man hat hier aber nicht nur einen Reißverschluss unter die Achseln genäht, sondern die Öffnung auch mit einem Meshmaterial vernäht, damit die Öffnung nicht zu groß wird und man beim Anziehen nicht versehentlich durch die Öffnung anstatt in den Ärmel schlüpft. Der Reißverschluss lässt sich von Oben und von Unten öffnen!

Last but not least ein sehr cooles Highlight…

An den Schultern sind Einschübe für das Air Pac System von UfPro. Der Gedanke hierbei ist, dass man optional Schulterpolster aus gepolsterten Meshmaterial einfügen kann, dass einerseits bei Rucksäcken entlastend wirken soll und andererseits bei Regen eine Zwischenschicht generiert, die verhindert, dass über die Schultern Körperwärme abgezogen wird. Dieses Feature findet sich auch in den Monsoon Regenjacken und ist dort natürlich noch effektiver als in der Striker Jacke.

Ein letztes Feature findet sich an den Ellenbogen. Hier ist eine Schubtasche für spezielle Schutzpads, die optional bei UfPro erhältlich sind und aus einem speziellen D3O Material sind, dass sich dem Schlagimpuls anpasst und abfedert. Auf der IWA haben wir damit unsere Finger eingewickelt und mit einem Schlagstock darauf geschlagen… Wirkt!!!

Grundsätzliche Gedanken zu Verarbeitung und Material:

Laut Aussagen von UfPro sind sämtliche Materialen nach NATO Standard NIRR konform. Der Stoff dieser Jacke ist 50/50 NyCo RipStop PenCott Material von Hyde Definition. Es gibt die Jacke auch im slowenischen SloCam, das eine dunklere, stark an Multicam angelehnte Camo Variante ist.

Die Verarbeitung ist tadellos! Saubere Nähte, innovative Details und ich muss echt sagen, dass ich persönlich nichts zum Beanstanden finde bis auf ein einziges, kleines Detail. Der Hauptreißverschluss ist von YKK. Die kleinen Reißverschlüsse der Taschen nicht. Grundsätzlich ist mir persönlich so etwas egal und ich kenne jemanden, der mir gesagt hat, dass YKK auch früher oder später verreckt und von ihm auch immer als erstes bei einer Jacke zerstört wurde. Ich weiß aber, dass sich der eine oder andere an solchen Details aufhängt. Ich muss hier aber dazu sagen, dass die Reißverschlüsse alle sauber und leise funktionieren – die halten!

Man sieht hier die saubere Verarbeitung und wie die Reißverschlüsse der Taschen verdeckt sind. Auch auf der Innenseite ist alles tadellos verarbeitet.

Abschließende Gedanken:

Ich habe die Jacke auf der IWA ’13 gesehen und mich sofort in sie verliebt. Es gibt so manche Details die überraschen und in diesem Preissegment so nicht zu finden sind. Der Look der Jacke gefällt mir – vor allem die zahlreichen Taschen, die aber sehr körpernah, bzw. stromlinienförmig angebracht sind.
Ich besitze unter anderem so manches Kleidungsstück von TAD Gear. Darunter auch eine leichte Version der Battle Hoodie. Ich lehne mich jetzt aus dem Fenster und hebe die UfPro Jacke auf dieselbe Ebene. Die Jacken haben zwar einen unterschiedlichen Charakter, aber wenn man allein an die Features und Details denkt, hat UfPro hier sogar einen Sprung die Nase vorn.

Hier wurde eine interessante Brücke geschlagen zwischen einem klassischen Smock und einer Kampfbluse. In meinen Augen ein gelungenes Experiment! Hut ab!

Anbei noch 1-2 Bilder der Jacke „am Mann“:

http://ufpro.si/de/uf_pro_produkte/jacken/30/uf_pro_striker_greenzone_kampfjacke/

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